Tumormarker

Tumormarker sind Antigene, Hormone, Akut-Phase-Proteine oder Enzyme, die vom Tumor sezerniert werden. Ihr Auftreten oder ihre Veränderung in der Konzentration stehen in Beziehung zum Wachstum von malignen Tumoren. Als humorale Tumormarker werden diejenigen genannt, welche in einer Körperflüssigkeit, z.B. im Serum nachgewiesen werden. Für die Wertigkeit der humoralen Tumormarker ist die Frage nach der Sensitivität und Spezifität von großer Bedeutung. Die Sensitivität in der Tumortestbestimmung gibt an, wie sicher das Vorliegen eines Malignoms ist (hohe Sensitivität = geringer Prozentsatz falsch-negativer Befunde), während die Spezifität um so größer ist, je weniger nicht-maligne Erkrankungen (oder überhaupt keine Erkrankungen) zu einem falsch-positiven Ausfall des Test führen. Alle bisher bekannten Tumormarker sind weniger genügend spezifisch noch ausreichend sensitiv, um für ein Tumor-Screening geeignet zu sein. Auch ist eine Tumorvorsorge oder Tumorfrüherkennung in der Regel mit Hilfe der Tumormarker nicht möglich.

Ausnahmen bilden die Bence-Jones-Proteine bei Plasmozytom und HCG + Beta-HCG bei Hodentumoren. Auch AFP und PSA können bei Anfangsverdacht oder in Risikogruppen die Erstdiagnose unterstützen. Insgesamt dienen Tumormarker der Verlaufs- und Therapiekontrolle einer bereits festgestellten Tumorerkrankung bzw. in der Tumornachsorge. Nach einer Therapie sollte der Tumormarker durchschnittlich monatlich, grundsätzlich innerhalb der ersten zwei Jahre wenigstens vierteljährlich und danach alle sechs Monate bestimmt werden. Wird ein Anstieg des Tumormarkers beobachtet, so sollte engmaschiger, im Abstand von ca. 14 Tagen kontrolliert werden, um z.B. Artefakte im Labor oder Markererhöhungen, wie z.B. im Rahmen anderweitiger Entzündungen zu beobachten.

Desweiteren sollten bei der Therapie- und Verlaufskontrolle mehrere Parameter bestimmt werden, da es Metastasen gibt, die im Vergleich zum Primätumor kein Tumorantigen mehr freisetzen. Bleiben die Marker erhöht bzw. kommt es zu einem weiteren Anstieg der Marker, so müssen Metastasen oder Rezidive mittels bildgebender Verfahren oder diagnostischer Eingriffe ausgeschlossen werden. Die Natur der Tumormarker bringt es mit sich, dass sie einer bestimmten Gewebsspezifität oder Gewebsbevorzugung zugeordnet werden können. Bei CEA ist die Antigendichte auf der entarteten kolorektalen Schleimhaut sehr hoch und in anderen Geweben eher niedrig. Daher reagiert dieser Marker besonders auf Kolon-Rektum-Karzinome.

04/05/2020

Tumormarker

Tumormarker sind Antigene, Hormone, Akut-Phase-Proteine oder Enzyme, die vom Tumor sezerniert werden. Ihr Auftreten oder ihre Veränderung in der Konzentration […]