Osteopathie

Osteopathische Medizin:
… beinhaltet eine umfassende manuelle Diagnostik und Therapie von Fehlfunktionen am Bewegungssystem, den inneren Organen und am Nervensystem.

Im Zentrum der Therapien steht nicht die Behandlung einer Krankheit an sich oder die Behandlung eines Symptoms , sondern immer die individuelle Situation bei einem Pati-enten. Die Suche nach der Ursache einer Erkrankung steht im Vordergrund.

Leitschnur sind die Selbstheilungskräfte im Patienten. Jeder Körper hat eine starke Kraft zu Gesundheit in sich. Der osteopathische Arzt regt diese Kräfte an und fördert damit die Selbstheilung.

Zur Diagnostik gehören:
1. die Erhebung einer lückenlosen persönlichen Anamnese
2. eine gründliche allgemeine und gezielte ganzkörper-orthopädische Untersuchung un-ter osteopathischen Gesichtspunkten zur Stellung der Behandlungsindikation und zum Ausschluss von Kontraindikationen.
3. gegebenenfalls spezielle Untersuchungsverfahren.
4. bei Bedarf bildgebende Verfahren wie:
Röntgen/Computertomografie/MRT oä.

Zur Therapie gehören:

1. Craniosakrale Techniken:
Die Schädelknochen sind beweglich und bewegen sich in einem bestimmten Rhyth-mus. Eine Komponente dieses craniosakralen Rhythmus (ca. acht bis zwölfmal pro Minu-te) ist die Bewegung der Gehirnflüssigkeit (Liquor), die vom Hohlraum des Kopfes über den ganzen Rückenmarkskanal hinunter bis zum Steißbein reicht. Bei der craniosakralen Technik wird die Beweglichkeit der verschiedenen Schädelknochen untereinander und die Steißbeinbeweglichkeit untersucht und beurteilt. Bei einer Fehlfunktion können die gelenk-artigen Verbindungen der Schädelknochen und des Steißbeins normalisiert werden. Mit ei-ner craniosakralen Therapie werden auch Verspannungen der Schädelmembranen und der Muskulatur gelöst.

2. Muskelenergie-Techniken:
Bei diesen Techniken werden Gelenkdysfunktionen an der Wirbelsäule, aber auch an anderen Gelenken behoben. Durch gezielten Muskelzug und geführte Bewegungen wer-den die Gelenke wieder zur Normalfunktion gebracht und die Muskelspannung optimiert.

3. Myofasziale Techniken :
Alle Muskeln sind umhüllt von sogenannten Faszien. Die Faszien selbst sind am ganzen Körper miteinander verbunden. Durch weichen Druck und Zug werden Reize an diese Faszien gegeben, wodurch Reaktionen zur Normalisierung der Gewebespannung in Gang gesetzt werden. Letztlich werden dadurch die Durchblutung der Gewebe und vor al-lem ihre Beweglichkeit gegeneinander verbessert.

4. Viscerale Techniken:
Bei der visceralen Osteopathie werden Spannungsänderungen an inneren Organen sowohl in ihrer Eigendynamik als auch im Organverbund ertastet und behandelt. Innere Organe sind durch Faszien und Bänder befestigt und beweglich. Bei Verspannungen dieser Faszien wird die Beweglichkeit der Organe beeinträchtigt. Dadurch können Funktionsstö-rungen der Organe selbst entstehen und über Reflexe auch Störungen am Skelett-System auftreten. Bei der visceralen Osteopathie werden die Verspannungen der Bänder gelöst. Dadurch wird die physiologische Funktion der Organe unterstützt.

5. Manipulationstechniken:
Hierbei wird durch einen kurzen und schnellen Impuls mit kleinem Weg und geringer Kraft, den der Arzt an einen der beiden im Gelenk miteinander verbundenen Knochen setzt, die Blockierung aufgehoben. Bei diesem Vorgehen kommt es häufig zu einem kna-ckenden Geräusch, das aber keinesfalls die Voraussetzung für den Erfolg der Behandlung darstellt.

Bei welchen Indikationen kann die Osteopathie hilfreich sein ?
– Aufmerksamkeits – Defizit – Syndrom (ADS)
– K I S S – Syndrom
– Migräne und Kopfschmerzen
– chronische Nacken- und Rückenschmerzen
– Stress- und spannungsbedingte Störungen
– Koordinationsstörungen
– Geburts-Traumata
– Traumata von Gehirn und Rückenmark
– Dysfunktionen und Entwicklungsstörungen im Säuglingsalter
– chronische Übermüdung
– Skoliose
– Dysfunktionen des zentralen Nervensystems
– emotionale Schwierigkeiten
– Lernschwierigkeiten
– Dysfunktionen des Kiefergelenkes
– orthopädische Probleme
– Stoffwechselstörungen
– Tinnitus
– chronischer Schwindel
– atypische Gesichtsschmerzen
– Reizdarm
– Reizblase
– und vielen anderen Beschwerden mehr

Wie lange dauert eine osteopathische Behandlung?
I. d. R. dauert eine osteopathische Behandlung zwischen 15 und 25 Minuten, in schwierigen Fällen bis zu einer Stunde. Osteopathische Behandlung sollen am Anfang min-destens drei bis fünfmal im Abstand von einer bis zwei Wochen erfolgen, danach wird je nach Einzelfall im Abstand von vier Wochen bis drei Monaten nachbehandelt.

Durchführung der osteopathischen Behandlung:
es handelt sich in der Regel um „ weiche Techniken“, bei der cranio sakral Therapie zum Beispiel werden nicht mehr als fünf Gramm Druck und leichte Berührung angewendet. Die Techniken sind Nebenwirkungsfrei und werden in der Regel komplikationslos vertra-gen. Die Erfolge sind zum Teil außergewöhnlich.

Kosten der osteopathischen Behandlung:
in Deutschland ist die osteopathische Medizin keine Kassenleistung. Die Behandlun-gen müssen daher nach der GOÄ wie bei Privatpatienten abgerechnet werden. Je nach Behandlungsmethode und Zeitaufwand ist mit 60,- bis 90,- Euro pro Sitzung zu rechnen. Nach der Indikationsstellung wird der Arzt Ihnen vor Beginn der Behandlung eine genaue Kostenaufstellung zur Verfügung stellen.

04/05/2020

Osteopathie

Osteopathische Medizin: … beinhaltet eine umfassende manuelle Diagnostik und Therapie von Fehlfunktionen am Bewegungssystem, den inneren Organen und am Nervensystem. […]