Bleivergiftung

Im Rahmen einer Bleivergiftung ist insbesondere das Blut-, Neven- und Nierensystem angegriffen, so dass es folglich zu einer Beeinträchtigung der Blutbildung und zur Schädigung des Nervensystems kommen kann.
Ebenso kann es über die Einatmung bleihaltiger Stäube und Dämpfe zur Schädigung des Atemwegesystems kommen. Zudem reichert sich Blei überall im Körper an, besonders in der Leber, in den Nieren, im Knochenmark, in den Knochen und Zähnen, im Fettgewebe und im Gehirn.

Bereits ab einer Konzentration von 1 µg/ml im Blut kann es zu den ersten Krankheitszeichen kommen. Dies tritt z. B. dann auf, wenn über acht Stunden lang eine Konzentration von 0,1 mg/m³ eingeatmet wird.
Blei ist weiterhin plazentagängig, so dass der Embryo geschädigt werden kann. Bereits eine Konzentration von 0,07 µg/ml in der Muttermilch führt zu einer frühkindlichen Beeinträchtigung der Hirnentwicklung.

Die Anzeichen einer chronischen Bleivergiftung zeigen sich anhand „unspezifischer“ Symptome, Befindlichkeits-, Wahrnehmungs- und Verhaltensstörungen.
Als Folge einer chronischen Bleivergiftung kann es bei Erwachsenen im Rahmen der entstandenen Hirnstörungen zu schweren Krämpfen, Erregungszuständen und massiven Depressionen kommen. Besonders schwerwiegende Folgen sind bleibende Hirnschäden mit Parkinsonismus bis hin zur völligen Verblödung.
Bei Kindern ist eine Blei-Enzephalopathie am Anfang nur schwer zu erkennen. Hier zeigen sich meist „nur“ Symptome wie langes Schlafen, Spielunlust, Reizbarkeit, häufiges Weinen, Klagen über Bauchschmerzen, Diarrhoe (Durchfall) und Erbrechen. Wenn es zu Krampfanfällen kommt, ist die Vergiftung meist schon weit fortgeschritten. Lähmungen und Intelligenzminderung bleiben dann als Dauerschäden zurück. In 20 % der Fälle kommt es zu schweren Gedächtnisstörungen.

Es ist erwiesen, dass bereits geringe Mengen an Blei die Entstehung von Krebs fördern. Kommt es bei Kindern schon vor der Geburt zu einer Bleischädigung, so ist meist das Gehirn betroffen. Ansonsten werden vor allem die Nieren betroffen. Blei führt zur Hautallergie und Autoimmunkrankheit.

Zu den allgemeinen Maßnahmen gehören die Bestimmung von Blei im Hausstaub, im Blut und Urin. Über den DMPS-Test können Bleidepots mobilisiert und nachgewiesen werden. In besonders schweren Fällen erfolgt der Nachweis von Ablagerungen im Knochenmark und in den Zahnwurzeln. Hautallergie- und Autoimmuntests sind zusätzliche Maßnahmen.

Eine Entgiftung von Blei erfolgt durch sofortigen Expositionsstopp, einer Behandlung mittels DMPS (Dimercaptopropansulfonat) und nach Bedarf mit Vitamin B1, Magnesium oder Zink.

04/05/2020

Bleivergiftung

Im Rahmen einer Bleivergiftung ist insbesondere das Blut-, Neven- und Nierensystem angegriffen, so dass es folglich zu einer Beeinträchtigung der […]